Nach dem totalen Zusammenbruch

Während der Kriegsjahre hat die Tätigkeit des Vereins vollständig geruht. Alle jungen Sänger waren als Soldaten auf den Kriegsschauplätzen. Es waren furchtbare Jahre, die der Krieg uns gebracht hat. Niemand blieb davon verschont. Er hat sehr viele Opfer gekostet an Gefallenen, Verstorbenen und Vermissten.

„Nach Kriegsende wurde unser Dorf von amerikanischen Truppen besetzt. Unser Vereinslokal, Gasthaus zum Schiff, war auch belegt. Während dieser Zeit wurde unsere seidene Vereinsfahne entwendet, ferner eine goldene Kette, 25 Medaillen und 5 goldene Kränze. Außerdem wurde unser Vereinsschrank zerschlagen. Gesamtschaden etwa 2.000 RM." So lautet die Eintragung vom 3. Januar 1946.

Die folgenden Zeilen berichten über die Anmeldung und Genehmigung des Vereins beim amerikanischen Resident Officer und beim Landrat in Bruchsal. Nach dem totalen Zusammenbruch war es nicht selbstverständlich, dass man sich ohne Genehmigung versammeln durfte. Auch nicht eine Schar von Sängern. Aber bereits im Januar 1946 trafen sich die Fidelianer zur ersten Singstunde mit dem Dirigenten Landhäuser aus Wiesental.

„Jeder ist frohen Mutes und freut sich, dass er jetzt wieder regelmäßig in seine Singstunden kann. Sänger und Dirigent sind bemüht, den Verein wieder auf seinen früheren Leistungsstand zu bringen. Für Ostersonntag ist eine Gedenkfeier für die Gefallenen unseres Vereins geplant, dabei sollen sechs Lieder zum Vortrag gebracht werden." So steht es im Protokollbuch. Und weiter heißt es: "Der Singstundenbesuch ist als besonders gut zu bezeichnen. Immer wieder finden sich neue Sänger ein, und alle fühlen sich sehr wohl im Kreise der Fidelia. Jeder einzelne Sänger ist mit Begeisterung bei der Sache." Und diese Begeisterung resultierte aus der Befreiung von dem Druck, den Krieg und politische Unfreiheit den Menschen auferlegt hatten.

 

Neue Blütezeit

Am Ostermontag 1946 traten 78 Sänger in der vollbesetzten Kirche auf. Jedermann war voll des Lobes über den schönen Chorgesang.

Es folgten im vollbesetzten Vereinslokal das Pfingstkonzert, das Spätjahrskonzert, mehrere Tanzveranstaltungen und eine Weihnachtsfeier mit Theaterspiel (Förster Anni). Der Reinerlös von 500,— RM wurde als Spende für die Erstellung der Mariensäule gegeben.

Eine neue Blütezeit des Vereins begann. Die Generalversammlung vom 18.01.1948 nennt 103 aktive Sänger und 80 passive Mitglieder. Im Juli desselben Jahres wird, unterstützt vom Musikverein Wiesental, die Oper „Preziosa" von C. M. von Weber aufgeführt. Die musikalische Leitung hatte Rektor Anton Heilig, Philippsburg, und die Tänze wurden von Renate Siegel, ebenfalls Philippsburg, einstudiert. Die Bühnenbilder stammten von Rudolf Gampp. Die Begeisterung des Publikums war derartig groß, dass weitere vier Aufführungen in Oberhausen folgten, eine in Philippsburg und eine in Altlußheim.

Im Oktober 1948 fand das 50jährige Stiftungsfest statt. Beim Jubiläumskonzert gab Pfarrer Ganner der Hoffnung Ausdruck, „dass die Kunst und damit auch der Gesang künftig von geistiger Unfreiheit verschont bleiben möge, denn die Kunst könne nur in Freiheit Ersprießliches leisten".

 

50jähriges Stiftungsfest 1948

Es folgten die Teilnahme an der Glockenweihe (April 1949) und der Besuch bei den Brudervereinen in Wiesental, Untergrombach, Kirrlach, Rheinhausen und Mingolsheim.

Nach der Weihnachtsfeier und dem Familienabend trat die Fidelia im August 1949 mit einem Liedernachmittag an die Öffentlichkeit. In einem überfüllten Zelt am Sportplatz der Spielvereinigung rollte unter Mitwirkung aller Ortsvereine ein buntes Programm ab.

Ein weiterer Höhepunkt der Fidelia war die dritte Fahnenweihe an Pfingsten 1950. Weit über 1000 Sänger aus nah und fern nahmen an dem dreitägigen Fest teil. An das Festbankett mit den zahlreichen Ehrungen durch den Vorsitzenden des Sängerkreises Bruchsal können sich noch viele Sänger erinnern. Der Pfingstmontag stand ganz im Zeichen des Festgottesdienstes und der Fahnenweihe mit der Festpredigt von Pfarrer Ganner. Das Freundschaftssingen am Pfingstmontag fand seinen würdigen Abschluss durch den Liederkranz Kirrlach, der den einmaligen Chor „Trösterin Musik" von Anton Bruckner zu Gehör brachte. Ein ansehnlicher Festzug am Nachmittag mit vielen auswärtigen Vereinen endete auf dem Festplatz, wo bei Tanz und Musik bis tief in die Nacht hinein gefeiert wurde.

Aber bald schon zogen dunkle Wolken am Vereinshimmel auf. Im Oktober 1950 war das Interesse am Besuch der Singstunden derart zurückgegangen, dass der erste Vorstand Josef Baldauf sein Amt zur Verfügung stellte. Und mit ihm trat eine Reihe von Sängern aus dem Verein aus.

In den nun folgenden Jahren war häufiger Wechsel in der Vorstandschaft. Ein Eintrag im Protokoll spricht, ohne konkret zu werden, „von einer Krise, in der sich der Verein befindet".

 

Kulturelle Arbeit

Aber das Leben ging weiter: Julius Brand aus Rheinhausen übernahm die musikalische Leitung des Vereins, und im August 1951 fuhr die Fidelia mit 4 Omnibussen und 160 Teilnehmern zum Sommerausflug in den Schwarzwald, Im Dezember musste das Singspiel „Der Postillon von Rodendorf" mehrmals aufgeführt werden. Ein Jahr später erfuhr die Operette „Das Mädel vom Neckarstrand" drei Aufführungen. Und in den folgenden Jahren trat der Verein mit dem Theaterstück: „Heimweh nach Deutschland" und mit den Singspielen „Am Brunnen vor dem Tore" und „Die schöne Müllerin" an die Öffentlichkeit.

Auswärtige Vereine wurden besucht und die Neupriester Bernhard Machauer und Meinrad Feuerstein feierlich empfangen. Alle Vorstände dieser Zeit versuchten dem Verein neue Impulse zu geben. Nach außen hin schien der Verein intakt zu sein. Doch die inneren Gegensätze wurden erst im Jahre 1956 durch eine Aussprache aller Beteiligten ausgeglichen.

Das Jahr 1957 sah Josef Baldauf wieder an der Spitze der Fidelia, und die Wogen glätteten sich. Die Sänger besuchten wieder eifrig ihre Singstunden und nahmen verstärkt teil an den örtlichen Festen und an den Veranstaltungen der Gesangvereine in den Nachbargemeinden. Das Vereinsklima normalisierte sich zusehends. Im Dezember 1957 spielte die Theatergruppe das Stück „Das Wunder von Fatima". In einer Zeit des verstärkten Kaufs von Fernsehgeräten waren 5 gut besuchte Aufführungen in Oberhausen und eine im „Rosensaal" von Wiesental ein neuer großer Erfolg. Kurz darauf feierten die Fidelianer ihr 60jähriges Stiftungsfest. Vom Jahre 1961 an fanden die jährlichen Konzerte in der Spargelhalle statt, als Vereinslokal wurde die „Sonne" genannt.

 

60jähriges Jubiläum

Da starb im Juni 1966 der langjährige 1. Vorstand, Josef Baldauf, "Die Beliebtheit dieses Mannes im Verein und in der Gemeinde zeigte sich durch die große Teilnahme an der Beerdigung", so schreibt der Chronist in seinem Jahresbericht. Der 2. Vorstand, Hermann Rothardt, übernahm die Amtsgeschäfte und sorgte für die Neubesetzung der Dirigentenstelle mit Chorleiter Klaus Eisenmann, der die ,,Fidelia" bis zu seiner Berufung nach Lübeck im Jahre 1975 musikalisch betreute.

Im Jahre 1968 feierte die Fidelia ihr 70jähriges Stiftungsfest mit Festbankett und Freundschaftssingen. Zusammen mit dem Kirchenchor wurde ein Jahr später ein vielbeachtetes Kirchenkonzert gestaltet.

Die turnusmäßigen Neuwahlen vom Jahre 1970 brachten Josef Baldauf jun. an die Spitze des Vereins, der zusammen mit Helmut Braun und den übrigen Männern der Verwaltung die 75-Jahrfeier der Fidelia vorzubereiten hatte.

 

Das 75jährige Jubiläum

Vom 22. bis 25. Juni 1973 hat der MGV „Fidelia" sein 75jähriges Bestehen gefeiert. 25 Vereine aus der Umgebung, aus Südbaden und aus der Pfalz mit über 1500 Sängern waren nach Oberhausen gekommen, um mit Punktwertungssingen, Kritiksingen, Konzertsingen und mit Freundschaftssingen das Jubiläum festlich zu umrahmen. Das Festbankett in der vollbesetzten Reiterhalle mit Ehrungen verdienter Mitglieder, mit Grußadressen aus der Gemeinde, aus dem Sängerkreis und aus der Politik war ein gelungener Auftakt für die mehrtägigen Aktivitäten: Gedenkgottesdienst mit Kranzniederlegung auf dem Friedhof, Abwicklung der einzelnen »Sängerwettstreite« mit Preisverleihungen, Festzug durch die Marienstraße zur Reiterhalle, Tanz und Unterhaltung bei zünftiger Musik und schließlich als krönenden Festausklang am Montagabend ein »Wettsingen der nichtsingenden Ortsvereine«, das sich zu einem spontanen Volksfest ausweitete. Viele erinnern sich noch heute gern an diese Stunden im Kreise der Sangesfreunde!

Die Vereinsführung und der Festausschuss konnten mit dem allgemeinen positiven Echo der gelungenen Festveranstaltungen mehr als zufrieden sein. Die „Fidelia" hatte sich damit in jeder Hinsicht als beispielhafter Gastverein gezeigt und den deutschen Chorgesang werbewirksam dargestellt. Dass ein so gut gelungenes Fest sich auch vorteilhaft auf das weitere Vereinsleben ausgewirkt hat, kann man aus dem Tätigkeitsbericht des Jahres 1974 erfahren. Schriftführer Alfred Kullmann schreibt: »Die Aufwärtsentwicklung zeigte sich besonders gut bei den Singstunden. Noch nie konnten so viele Sänger für guten Singstundenbesuch geehrt werden.« Und über die in diesem Jahr fälligen Neuwahlen der Vorstandschaft heißt es: »Die Vereinsführung wurde einstimmig wiedergewählt.«

 

Die Jahre danach

Das Protokollbuch der „Fidelia" weist für die Folgezeit eine Fülle von Aktivitäten aus, wie sie für einen Verein dieser Art typisch sind: Neben den wöchentlichen Singstunden im Vereinslokal »Zur Sonne« trat die „Fidelia" jährlich etwa acht Mal bei auswärtigen Vereinen auf, bei Sängerfesten, bei Jubiläen und bei Wertungssingen. Dazu kam die Unterstützung der Ortsvereine und nicht zuletzt der traditionelle Liederabend der „Fidelia" selbst.

Für die Pflege der Geselligkeit im Verein wurde ein »Vergnügungsausschuss« eingesetzt, der sich unter Lorenz Heilmann um die Maiwanderung, den Jahresausflug, die Nikolausfeier für die Kinder, die Winterfeier für alle Mitglieder und nicht zuletzt auch um die Teilnahme an Fastnachtsveranstaltungen und Fastnachtsumzügen zu kümmern hatte.

Musikalische Erfolge dieser Zeit waren beim Punktwertungssingen 1974 in Kirrlach der 1. Platz mit Goldpokal in der Klasse III und der Dirigentenpreis für Kapellmeister Klaus Eisenmann. Ein Jahr später gab es beim 100jährigen Stiftungsfest der „Concordia" Rheinsheim gegen starke Konkurrenz die gleichen Auszeichnungen für den Chor und den Dirigenten.

Wenige Wochen später ging Chorleiter Klaus Eisenmann aus beruflichen Gründen nach Lübeck, und die „Fidelia" musste sich einen neuen Dirigenten suchen. Das war nicht so einfach, denn die Sänger hatten sich in den zurückliegenden 9 Jahren an die Stabführung von Klaus Eisenmann gewöhnt und musikalisch große Fortschritte gemacht. Herr Klaus Eisenmann ist in der Zwischenzeit Professor und Generalmusikdirektor geworden und leitet als Dirigent mit großem Erfolg die »Württembergische Philharmonie Reutlingen«, die auch schon in Bruchsal auftrat.

Im Juni 1975 fand eine Probesingstunde mit Chorleiter Klaus Völker aus Stein bei Pforzheim zu beiderseitiger Zufriedenheit statt. So konnte die Chorarbeit weitergehen. In seinem Jahresbericht über 1975 schrieb der Schriftführer dazu: »Die Sänger und auch der Chorleiter brauchen immer eine gewisse Zeit, sich gegenseitig zu verstehen, was ja beim Liedvortrag unbedingt notwendig ist. Ich glaube heute sagen zu dürfen, dass wir mit der Verpflichtung von Herrn Völker einen guten Griff getan haben«.

Die „Fidelia" setzte unter dem neuen Dirigenten ihre gewohnten Aktivitäten in der Gemeinde und im Sängerkreis fort. Ein neues Klavier wurde mit tatkräftiger Unterstützung von verschiedenen Seiten angeschafft und es begannen bereits die Vorbereitungen für das 80jährige Jubiläum. Im Mai 1978 war es dann wieder soweit, dass die ,,Fidelia" ihr Stiftungsfest feiern konnte. Dieses Jubiläum fand in der Sporthalle der Hauptschule statt.

Es gab auch diesmal ein Festbuch mit Grußworten von Bürgermeister Leier, Sängerkreisvorsitzenden Karl Becker, Vorstand Baldauf und Chorleiter Klaus Völker. Das Festprogramm war ähnlich, wie vor 5 Jahren, mit Festbankett, Ehrungen und allem, was dazu gehört. Bekannte Chorleiter wie Bernhard Riffel, Franz Josef Siegel und Gerhard Wind traten mit ihren Chören auf, und als einer der Preisrichter konnte der Komponist Quirin Rische gewonnen werden. Im Protokollbuch heißt es über dieses Jubiläum:

»Es ist nicht unbedingt eine Mammut-Beteiligung nötig, um ein harmonisches und erfolgreiches Fest mit hohem gesanglichen Niveau zu gestalten«. Wer diese Tage des deutschen Chorgesangs in der Schulsporthalle miterlebt hat, kann dieser Aussage nur beipflichten.

Im Herbst desselben Jahres interessierte sich der Süddeutsche Rundfunk für den Chor und machte Aufnahmen für die bekannte Rundfunksendung »Sang und Klang in Stadt und Land«, in welcher unser Heimatort und weitere Ortsvereine vorgestellt wurden.

 

Zeit der Besinnung

Ein Sängerjahr ist ein Jahr voller Aktivitäten, das zeigt ein Blick in den Terminkalender der Fidelia. Nicht selten ist ein aktiver Sänger jährlich mehr als 17 bis 20 Mal bei auswärtigen Vereinen, dazu kommen noch die Verpflichtungen bei den Ortsvereinen und nicht zuletzt die gesangliche Umrahmung von persönlichen Festen, von hohen Geburtstagen oder von Beerdigungen von Mitgliedern des Vereins. Die wöchentliche Singstunde sollte ja auch besucht werden!

Aktiver Sänger zu sein bedeutet heute ein ständiges Bereitsein für den Chor und für den Verein. Und wenn dann der Schriftführer einmal die Bemerkung fallen lässt: »Das Vereinsieben sollte nicht nur aus Pflichten bestehen, sondern es sollte auch die Kameradschaft gepflegt werden«, so ist das doch irgendwie zu verstehen.

Die Pflege des deutschen Chorgesangs ist eine Freizeitbeschäftigung, aber die meisten Sänger stehen im Berufsleben. Und gerade zu Beginn der 80er Jahre sah es wirtschaftlich nicht gerade rosig aus: Entlassungen und Firmenschließungen waren an der Tagesordnung. Die Rezession machte sich allenthalben bemerkbar. Bei existenziellen Sorgen haben die Hobbys zurückzustehen, auch wenn das die Verantwortlichen eines Vereins nicht wahrhaben wollen. So finden sich in den Protokollen immer wieder Bemerkungen über den schlechten Singstundenbesuch und über eine geringe Teilnahme bei öffentlichen Auftritten Es scheinen hauptsächlich persönlich bedingte Ursachen gewesen zu sein. die zu Spannungen in der ,,Fidelia" führten.

Vorstand Baldauf ließ sich 1980 nach 10jähriger Vorstandschaft ablösen, und Franz Weinlein trat an seine Stelle. Ein Jahr später übergibt der Dirigent Klaus Völker seinen Stab an Wolfgang Tropf aus Neudorf. Trotz der »Umstellungen« ging das Vereinsleben weiter: 1980 ein Frühjahrskonzert zusammen mit dem Akkordeon-Verein, 1981 ein Frühjahrs-Wunschkonzert« und die Teilnahme am 1. Straßenfest der Ortsvereine in der Kriegsstraße im Anwesen Eugen Bohn. 1982 war die „Fidelia" unterwegs bei Jubiläen in Wiesental, Kronau, Mingolsheim und Forst, wo sie am Freundschaftssingen teilnahm.

 

Das 85jährige Stiftungsfest

Inzwischen hatte sich der Chor auch wieder musikalisch erholt, und Chorleiter Wolfgang Tropf war bis auf den in seinen Augen noch immer säumigen Probenbesuch zufrieden. Er fuhr aber schweres Geschütz auf, indem er sagte, er trete nicht mit weniger als 40 Sängern auf, denn das sei nicht nur eine Blamage für den Verein, sondern auch für ihn, den Chorleiter.

Es scheint besser geworden zu sein, denn im April 1983 feierten die Fidelianer in der Sporthalle der Hauptschule ihr 85jähriges Stiftungsfest mit einem Festkonzert und einem Konzertsingen vieler befreundeter Vereine. Bei diesem Festkonzert wurde die ,,Fidelia" von Musikdirektor Franz Josef Siegel auf dem Klavier begleitet. Auf dem Programm standen auch Volksweisen aus verschiedenen Ländern, die mit viel Beifall aufgenommen wurden. Das gab Auftrieb!

 

Mit neuem Schwung in die neunziger Jahre

Durch gezielte persönliche Werbung kamen neue Mitglieder zum Chor, und als im Februar 1984 Neuwahlen waren, konnten Franz Weinlein und Hans Blüm dem »neuen« alten Vorstand, Josef Baldauf jun. , einen weitgehend geschlossenen Verein und einen intakten Chor übergeben. Noch in der gleichen Versammlung legte Vorstand Baldauf eine neue Vereinssatzung zur Abstimmung vor. Der Grund war der Eintrag der Fidelia ins Vereinsregister durch das Amtsgericht Philippsburg und die Anerkennung der Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt Bruchsal. Beides ist mittlerweile erfolgt.

Aber auch der persönliche Zusammenhalt und die Kameradschaft unter den Sängern sind wieder gewachsen. Das beweisen die Winterfeiern, auf denen (wie in den 20er Jahren) Theater gespielt wird, und die auch Anlass zur Gründung der »Fidelen Hofsänger« gaben. Diese "Hofsänger" haben bereits einen festen Platz im Fastnachtsprogramm.

Durch das gute Einvernehmen der Sänger untereinander stellten sich auch wieder die gewohnten Erfolge ein Klassensiege mit Goldpokalen und Dirigentenpreisen, so z B in Hagenbach, Eppingen, Rheinsheim, Ubstadt, Zeutern und Spöck. Die Presse schrieb über Chorleiter Wolfgang Tropf »Seiner unermüdlichen Arbeit mit dem Chor ist es zu verdanken, dass der Verein diese Erfolge verbuchen konnte. Großes musikalisches Können gepaart mit Begeisterungsfähigkeit sind die Garanten für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Chor und Dirigent«

Ein weiterer Artikel über die „Fidelia" in den BNN trug die Überschrift:

»Beste Leistungen seit 1945«, gemeint ist das Sängerjahr 1987 Solche Erfolge kommen nicht von ungefähr. Sie sind das Ergebnis eines »guten Klimas« zwischen Chorleiter, Verwaltung und Sängern, schließlich sind es schon über 7 Jahre, dass Musikdirektor Wolfgang Tropf die Fidelia musikalisch betreut.

So gerüstet kann sich die „Fidelia" auf ihr großes Jubiläum im Juni 1988 vorbereiten Für das 90jährige Stiftungsfest haben bereits 66 Chöre ihre Teilnahme zugesagt und während der Festtage werden sich in unserer Gemeinde etwa 4000 Sängerinnen und Sänger aufhalten. Mit Spannung wird das Auftreten der gemischten Chore und der reinen Frauenchöre erwartet. Festpräsident wird der Bürgermeister der Gemeinde Oberhausen-Rheinhausen, Klaus-Dieter Heller, sein. Die Schirmherrschaft hat dankenswerterweise Staatssekretär Heinz Heckmann, MdL, übernommen, eine Funktion, die er bereits vor 15 Jahren für die "Fidelia" innehatte.

Inzwischen hat die „Fidelia" mit einem Gedenkgottesdienst für die vermissten, gefallenen und verstorbenen Mitglieder des Vereins das Jubiläumsjahr eröffnet. Am 17 April 1988 erklangen zur Andacht und Erbauung der Gottesdienstbesucher 8 neue Chorlieder.  Besonderen Beifall fanden vier junge Sänger, die als Solisten aufgetreten waren: Christian Zieger, Christian Schweikert,  Jürgen Hambsch und Andreas Nitsche. Der Chor ist inzwischen auf 68 aktive Sänger angewachsen und lässt hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.

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